Skiclub Bad Griesbach - Logo

​„Grenzenloses“ Wintersportvergnügen im Nationalpark Bayerischer Wald

Mar 3, 2020

Abschlusstouren für Nordische und Schneeschuhwanderer im Grenzgebiet Finsterau/Bucina

Bad Griesbach. Weit über einen Meter dick kann im Winter die Schneedecke im Nationalpark Bayerischer Wald sein – aber nicht in diesem Winter! Im Grenzgebiet Finsterau/Bucina sah es bis vor kurzem bezüglich des Schneereichtums eher mau aus. Gott sei Dank sorgten ergiebige Schneefälle wenige Tage vor der geplanten Abschlusstour gerade noch rechtzeitig für Schneenachschub, sodass sich die in Kleinbussen angereisten sechzehn Rottaler Wintersportler über 25 cm Neuschnee freuen und zum letzten Mal in dieser Saison gehörig austoben konnten. Eilig stiegen die Rottaler Nordischen am Langlaufzentrum Finsterau auf ihre Skier und ließen die Schneeschuhwanderer baldhinter sich. Dabei genossen sie es, weitab vom hektischen Pistentrubel durch stille Wälderzu gleiten, auch wenn sich die Sonne anfangs nicht blicken ließ und leichter Nebel die Landschaft verschleierte. Zuerst liefen alle im klassischen Stil über die Rollerstrecke zur Buchwaldloipe und weiter zum Grenzübergang Bucina. Während einige am „Tor zur Freiheit“ umkehrten und zurückliefen um auf die Skaterstrecke zu wechseln, testete die weit größere Gruppe die relativ gut präparierten Loipen in Tschechien. Über den 1.308 m hohen Straz (Postberg) erreichten die Langläufer die von Holzpalisaden eingefasste Moldauquelle. Gerne opferten sie für das Quell-Loch einige Münzen, soll doch der Münzeinwurf Reichtum und Glück bescheren. Dann ging es in gleichmäßigem Rhythmus weiter: Linkes Bein - rechtes Bein – linkes Bein - Gleiten. Kurz vor Kvilda überquerten sie den Böhmischen Höhenrücken, um neben der Signalstraße zurück nach Bucina zu laufen, wo sie sich im Alpenhotel Alpska Vyhlidka mit den Skatern und Schneeschuhwanderern zu einer gemütlichen Einkehr trafen. Letztere hatten sich als Saisonabschlusstour die Besteigung des Siebensteinkopfs zum Ziel gesetzt. Über den Zametzer Steig erreichte das Schneetreter-Sextett die Alte Klause. Entlang des rauschenden Reschbachs ging es dann in mäßiger Steigung hinauf zur Reschbachklause, allerdings stapften hier nur noch drei Wanderer ihrem Tourenbegleiter Franz Koblbauer hinterher, denn zwei Tourengehern war der Aufstieg im schweren Schnee zu mühsam geworden, sodass sie sich am Schwellgraben zur Umkehr entschlossen hatten. Unterwegs konnte man an vielen Stellen sehen, wie orkanartige Stürme und Borkenkäferbefall und Biber das Waldbild in den vergangenen Jahrzehnten verändert haben. Während des unschwierigen Anstiegs zum Siebensteinkopf schüttelte dann Frau Holle ihre Betten über die Rottaler Wanderer aus und auch am Gipfel des 1.263 m hohen, östlichsten Bergs im Nationalpark war ihnen im Flockenwirbel kein Weitblick in die Umgebung vergönnt. Trotzdem genossen sie den Gipfelaufenthalt unter dem hölzernen Kreuz, was nicht zuletzt am Genuss des anregenden Gipfelwassers – das erfahrene Bergwanderer immer bei sich tragen – lag. Erst als sie auf dem grenznahen Wanderweg nach Bucina abstiegen, lichtete sich die Wolkendecke und ließ die Sonne durchblicken. Sie gewann für den Rest des Tages immer mehr die Oberhand und sorgte für einen klaren, ungetrübten Blick auf die sanften, schneebedeckten Bergkämme des Bayer- und Böhmerwaldes. In der Gaststube des Alpenhotels machten sich indessen Langläufer, Skater und Schneeschuhwanderer in geselliger Runde vor dem Kachelofen wieder fit für den Rückweg zum Ausgangspunkt Finsterau, um unbeschwert die Rückfahrt in die schneefreie Rottaler Heimat anzutreten.

Bericht: Maria Reischl, Fotos: div.