Abschlussfahrt der Nordischen zum Bretterschachten und Großen Osser
Feb 26, 2017
Sportfreunde aus Skiclub und Alpenverein beenden die Wintersaison
Ideale Schneeverhältnisse am Bretterschachten – schneearme, leicht vereiste Wege am Osser.
Nicht nur Profis der deutschen Langlauf-Elite trainieren zeitweise am Bretterschachten, sondern auch „Brettlfans“ des Griesbacher Skiclubs trugen hier mit den beiden Tourenbegleitern Annette Schmachtenberger und Hans Hopper ihr Saisonfinale aus, bot ihnen doch das als Schneeloch bekannte Langlaufzentrum bei Bodenmais auch noch kurz vor Beginn des meteorologischen Frühlings perfekte Schneeverhältnisse. So ließen angenehme Temperaturen
herrliche Aussichten über den Bayerischen Wald und hervorragend präparierte Loipen die Abschlusstour für acht Rottaler Langläufer zum unvergesslichen Wintererlebnis werden. Vom Loipen-Einstieg Bretterschachten auf 1120 m Höhe, lag ein Areal von 114 km Klassik Loipen und 110 km Skating Loipen – eingeteilt in verschiedene Schwierigkeitsbereiche – vor ihnen. Ob sie nun der Panorama- oder der Auerhahn-Loipe folgten, für jeden war etwas dabei. Die Rundtour zum Kleinen Arber, die durch stille, verschneite Wälder führte, unterbrachen sie nach 10 Langlaufkilometern an der urigen Chamer Hütte, wo sich das Nordische Oktett in Pantoffeln zur fröhlichen Einkehr in der Gaststube niederließ , bevor es zum Kleinen und Großen Arber aufbrach. Die letzten felsigen Höhenmeter zum „König des Bayerischen Waldes“ waren ohne Skier leichter zu bewältigen, so stapften einige aus der Gruppe in Skistiefeln bergan, um unter dem Gipfelkreuz des Großen Arbers die grandiose Fernsicht über den Bayerischen Wald bis hin zu den alpinen Gipfeln zu genießen. Dabei ließen sie ihre Blicke auch zu den beiden, nahe gelegenen, Ossergipfeln schweifen, denn dort vermuteten sie die Griesbacher Wandergruppe, die sich für die Schneeschuhtour zu den sagenumwobenen Grenzbergen entschieden hatte. Schon bei der Fahrt vom Bretterschachten nach Lambach, dem schneefreien Startpunkt der Ossertour, wurde den 18 Schneeschuhfans klar, dass sie wohl ihre Schneeschuhe, zumindest am Anfang, hochtragen müssen. Als sich dann aber auch weiter oben die Wanderwege als wenig Schneeschuh tauglich erwiesen, versteckten sie ihre „Schneeteller“ kurzerhand im Bergwald und stiegen leichten Schrittes, ihrem Tourenbegleiter Jochen Selbach folgend, der beharrlich in Schneeschuhen voran stapfte, hinauf zum Wander-Highlight Osserwiese. Auf der ehemaligen Waldweide, sowie in den Osser-Gipfelregionen lag noch eine dicke Schneedecke, doch weil sie verdichtet und hart gefroren war, ließ es sich in Bergschuhen problemlos darauf wandern. Die fantastische Aussicht in den malerischen Lamer Winkel, zum Hohen Bogen, Kaitersberg, sowie zu den Arbergipfeln ließ die Griesbacher Wanderer für eine längere Trink- und Fotopause auf dem einmaligen Aussichtsplatz verweilen, dann nahmen sie Anlauf zum Kleinen Osser. In Rekordzeit erreichten sie in weniger als zehn Minuten den Gipfel des 1263 m hohen Berges, den die Einheimischen gerne als „Matterhorn des Bayerischen Waldes“ bezeichnen. Das mag ein bisschen übertrieben klingen, aber vom Ort Lam aus präsentiert sich der felsige, spitze Berggipfel dem Betrachter wirklich als Miniatur-Matterhorn. Zwanzig Minuten später standen sie am Gipfelkreuz des Großen Ossers (1.293 m), dessen felsiges Gipfelhaupt ihnen einmalige Ausblicke auf das winterliche, bayerische und böhmische Waldmeer gewährte. Leider zwang der frische, böige Wind die Gipfelstürmer dazu, eilig zum Albert-Willmann-Haus abzusteigen, das sich, wie Schutz suchend, an den felsigen Gipfelhang schmiegt und ebenso wie der Ossergipfel auf böhmisch-bayerischem Grenzgebiet liegt. Nach einer erholsamen Mittagspause in der gemütlich eingerichteten Gaststube des Osserschutzhauses brachen die Rottaler Wanderer schließlich zum Abstieg auf. Von der Künischen Kapelle eilten sie auf stellenweise vereisten Wegen talwärts, zurück zum Ausgangspunkt. Nach Zustieg der Skilangläufer am Bretterschachten gab es auf der Heimfahrt, wie zu erwarten, Kuchen, Sekt, erheiternde Tourengeschichten und viele zufriedene Gesichter. Bericht: Maria Reischl